Blogbeitrag vom 07.12.2021
Ein oft schwieriges Thema. Warum? Das möchte ich euch heute erklären und euch aufzeigen, wie ich das handhabe. Hierzu stelle ich mir folgende Fragen im Voraus:
1. Welches Zuchtziel habe ich? Was erhoffe ich mir von der Nachzucht?
Für jede Rasse gibt es einen Rassestandart, welcher die Merkmale einer Rasse festlegt. Für die Zucht der Blaugrauen Vogtländer und auf für die Silverudds gibt es Vorgaben in Aussehen, Größe, Farbe der Eier, Kammform usw. an welche sich der Züchter zu halten hat.
Bei den Silverudds ist dies natürlich weniger streng geregelt, als bei den Blaugrauen Vogtländern, da diese Rasse nicht über den BDRG e. V. anerkannt ist. Daher gibt es hier die Möglichkeit, seine eigenen Vorlieben wie beispielsweise die Farbe der Augen, welche nicht explizit festgesetzt ist und von hellem Bernstein bis dunklen Knopfaugen reicht, in die Zucht einfließen zu lassen. So sollen meine Silverudds steht’s dunkle Knopfaugen aufweisen und kräftiger im Typ sein. Braun im Halsbehang oder im Gefieder soll nicht vorkommen. Der Halsbehang bei Hähnen darf silbern, golden oder schwarz sein, wobei schwarz bei blauen Tieren eher erwünscht ist als bei splashfarbigen. Die Eier sollen ein Gewicht von min. 55g erreichen. Oberste Priorität hat natürlich die Gesundheit der Tiere!
2. Wie groß soll mein Zuchtstamm sein?
Die beste Befruchtung weisen Zuchtstämme in der Größe 1/3 bis 1/5 auf. In dieser Größe lasse ich meine Tiere laufen. Sollte man seinen Zuchtstamm größer aufstellen, muss einem natürlich bewusst sein, dass hier die Befruchtungsrate leidet. Wer nur auf den Verkauf der Bruteier aus ist, um Geld zu machen, dem wird das ziemlich Schnuppe sein, da es demjenigen auf viel Absatz ankommt. Bei einem gewissenhaften Züchter ist dies nicht der Fall. Habe ich zwei Hähne gleicher Abstammung, könnte ich diese beispielweise mit 10 Hennen laufen lassen, um immer noch eine gute Befruchtung zu gewährleisten. Ist man sich selbst nicht sicher wie die Befruchtung der Bruteier aussieht, sollte man ein bis zwei Probebruten machen. Vielleicht ergibt sich auch im Freundeskreis die Möglichkeit das jemand Eier ausbrütet. Hier ist der Vorteil, dass ich weiß wie gut befruchtet wurde und mein Freund sicher nicht sauer ist, wenn die Befruchtungsrate nicht so gut ausfällt, da man ja eine Probebrut vereinbart hat.
3. Welche Tiere entsprechen dem Rassestandart und meinen Vorlieben am ehesten?
Nun kommen wir zum eigentlichen Thema: der Auswahl der Zuchttiere.
Hier muss man sich die Tiere ganz genau anschauen um auch Fehler festzustellen, die nicht sofort ins Auge fallen. Ist das Tier gesund? Wie sieht der Kamm aus? Passt die Gefiederfarbe? Ist ein anderes Tier vielleicht besser zur Zucht geeignet? Und und und.
Hier gehe ich wie folgt vor:
a) allgemeines Auftreten
(ist das Tier gesund, gute Haltung…)
b) auf Missbildungen achten
(krummer, schiefer Rücken, Kreuzschnabel, stark verkrümmtes Brustbein…)
c) Kontrolle der Ständer
(Zehen Anzahl, krumm, keine Zehennägel, Fehlen der Sporen, falsche Farbe …)
d) Kontrolle des Gefieders
(Farbe, Flügellücken, ständig unter den Armen getragene Handschwingen, …)
e) Kontrolle beim Hähnen
(schiefer Schwanz, horizontale Stellung Steuerfedern oder der Schwanzdeckfedern)
f) Kontrolle des Kamms
(entspricht Rassestandart, fehlender Dorn beim Rosenkamm, M-Zacke, …)
g) Kontrolle des Gesichts und der Augen
(kein Gesichtsschimmel, richtige Augenfarbe, nicht deformiert…)
h) Weitere Merkmale (Legeleistung, …)
Ich hoffe euch die Thematik etwas näher gebracht zu haben. Habt ihr Interesse an einer Reihe, welche sich ausschließlich mit den Rassestandarts meiner Rassen beschäftigt?






