Futterzusätze – Sinnvoll?

Blogeintrag vom 02.08.2022

Früher war ich absolut kein Fan von Futterzusätzen. Wofür auch? Haben meine Großeltern auch nie gefüttert und hatten trotzdem immer Eier.

Nun ja, zuerst mal handelte es sich bei den Hühnern um Hybriden, die nach spätestens zwei Jahren geschlachtet wurden und früher machte auch keiner so einen Wirbel um die Fütterung der Tiere. Es waren reineweg Nutztiere die gut versorgt, aber nicht verhätschelt wurden.

Heute ist das anders. Klar sind meine Hennen ebenfalls Nutztiere die Eier legen sollen und die überzähligen Hähne werden geschlachtet. Doch sie sind auch mehr für mich. Zu einigen habe ich ein ganz besonderes Verhältnis.

Außerdem schaue ich ganz anders auf das Thema Fütterung als meine Eltern oder Großeltern. Mir ist es wichtig, dass meine Tiere bestmöglich und abwechslungsreich versorgt sind und ich mache ihnen dafür, dass sie mir Eier und Fleisch schenken, das Leben gerne leichter. Gerade jetzt im heißen Sommer füttere ich viel Melone oder Quarkgerichte zur Abkühlung.

Ich habe auch begonnen verschiedene Futterzusätze zu testen und bin von einigen begeistert von ihrer Wirkung. Diese Zusätze sollen heute Thema sein und ich laden jeden ein, den Links zu folgen um diese zu bestellen und auch zu testen.

Beginnen möchte ich mit einem Zusatz, den wohl jeder Hühnerhalter seinen Hühnern zur Verfügung stellt: Muschelschrot.
Bei Muschelschrot handelt es sich um eine natürliche Kalziumquelle und mit einem 25kg kommt man sehr lange hin. Unter das Muschelschrot mische ich noch Mineral-Grit. Im Mineral-Grit sind Rotstein Grit, Muschelkalk, Magensteinchen, Kalkstein, Holzkohle und als Zusatzstoff Anis enthalten. Der beigesetzte Anis sorgt für eine gute Verdauungstätigkeit des Muskelmagens und der Verdauungsdrüsen. Die Zusammensetzung fördert die Bildung von stabilen Eierschalen und sorgt für einen gesunden, stabilen Knochenbau, sowie die Federbildung.
Meine Tiere haben ständigen Zugriff auf die Mischung aus Muschelschrot und Mineral-Grit, um eventuelle Nährstoffmängel ausgleichen zu können.

Mineral Grit

Ein weiterer Zusatz den sicher viele Hühnerhalter kennen und nutzen ist Bierhefe.
Bierhefe unterstützt das Immunsystem und sorgt für einen besseren Stoffwechsel bei den Hühnern. Gerade im Wachstum und während der Mauser benötigen Hühner mehr Vitamine, Proteine und Mineralstoffe. Diese sind in dem von mir verwendeten Bierhefe-Vital enthalten. Pro Woche mische ich 3x 5g Bierhefe unter ein Kilogramm Futter um die Tiere während der Aufzucht oder der Mauser, die nun wiederbeginnt, optimal zu versorgen und unterstützen.

Ein wichtiges präventives Mittel in der Hühnerhaltung ist für mich Oregano. Dieser unterstützt die Darmfunktion und soll gegen Kokzidiose helfen. Früher habe ich Oregano tütenweise für sehr viel Geld gekauft, um diesen unter das Futter zu mischen. Nun hat mein Lieblings-Hühnershop ganz neu ein Oregano-Öl namens Oregano-Vital im Angebot. Geliefert wird eine Flasche mit 250ml Inhalt. Dieser soll für bis zu 50 Liter reichen. Was mir an der Flasche besonders gut gefällt, ist der Dosierungsteil welcher die Dosierung erleichtert.
Was ist drin im Oregano-Vital? Natürlich Oregano-Öl und die Vitamine B6 und B12.
Es wird empfohlen, das Oregano-Vital 1x wöchentlich und während der Mauser oder Brutzeit 2x wöchentlich anzuwenden. Bei einem akuten Nährstoffmangel sollte das Oregano-Vital fünf Tage hintereinander eingenommen werden.

Ein weiterer Nahrungszusatz welcher bei mir vorbeugend bei den Küken zum Einsatz kommt, ist Kükengold. Bei Kükengold handelt es sich um ein Aufzuchtspräperat für ein gesundes Wachstum und eine gesunde Darmflora der Küken. Enthalten sind die Vitamine A, B, C, D und E sowie Spurenelemente. Ich mische das Kükengold meinen Küken unter das Futter und gebe es gern ins Trinkwasser. Es riecht super lecker nach einem Molkedrink und die Küken nehmen es gerne an. Die Küken sind sehr vital und hatten weniger Durchfall als Bruten bei denen ich kein Kükengold beimischte. Übrigens bekommen das Kükengold nicht nur meine Hühnerküken, sondern auch die kleinen Enten.

Viele Kräuter und Wiesenblumen mische ich den Hühnern unter die von ihnen geliebten Quarkspeisen oder fermentierten Körner.
Dazu gehören vor allem meine Gartenkräuter wie Schnittlauch, welcher eine blutreinigende, harntreibende und schleimlösende Wirkung hat und die Verdauung anregt. Petersilie ist gut für die Nieren, da sie Nierensteinen vorbeugt und sollte meiner Meinung nach auch in der Hühnerhaltung Anwendung finden. Oregano habe ich ja bereits oben genannt. Wussten Sie das die ätherischen Öle des Thymians eine antibakterielle und auch schleimlösende Wirkung haben? Oder das Majoran die Hühner zum Legen animiert? Außerdem soll er die Blutzirkulation verbessern. Beinwell als eine alte Heilpflanze lindert Schmerzen, ist blutreinigend, wundheilend und durchblutungsfördernd. In einem Hühnerforum habe ich mal gelesen das Beinwell die Wunderwaffe gegen Schnupfen und Durchfall sein soll.

Abseits vom Garten gibt es viele Wildkräuter und Blumen die gut für unsere Hühner sind.
Dazu gehört die Brennnessel. Sie ist reich an Vitaminen und Mineralien, wirkt gegen Wurmbefall und stärkt das Immunsystem. Daher gebe ich Brennnessel auch gern zum Kükenfutter bei. Kornblumen peppen jedes Gericht mit ihrer tollen Farbe auf und wirken zudem entzündungshemmend wie zum Beispiel bei Husten und gegen Verstopfung. Löwenzahn ernte ich vor allem jung im Frühjahr. Löwenzahn wirkt entgiftend und blutreinigend. Schafgarbe soll Durchfall vorbeugen. Spitzwegerich kann man nicht nur für uns Menschen als Hustensaft oder Tee einnehmen, auch für die Hühner ist er in diesem Fall einsetzbar. Ich liebe sie einfach: die Ringelblume. Sie sorgt für orange Dotter, wirkt antibakteriell und gegen Pilzbefall. Kamille kann als Insektenabwehr ins Legenest gestreut werden. Genauso wie der Lavendel, welcher auch noch beruhigend und entspannend auf die Hühner wirkt und daher auch in geringen Mengen ins Futter gestreut werden kann.

Letztens durfte ich zwei Kräutermischungen für Hühner ausprobieren von my Little Farm und muss sagen, dass ich gute Erfahrungen gemacht habe.

Zum einen wäre das Goldenes-Ei-Kräuter für eine gute Legeleistung, eine schöne intensive Dotterfarbe.

Diese Mischung setzt sich aus sechs Kräutern zusammen: 30 % Bio-Majoran Blätter getrocknet, 30 % Bio-Fenchelsamen, 20 % Bio-Brennnesselkraut getrocknet, 9 % Bio-Pfefferminzblätter getrocknet, 6 % Bio-Ringelblumenblüten mit Kelch, 5 % Bio-Petersilienblätter glatt getrocknet.

Besonders überzeugt hat mich die Wohlfühl-Kräuter Mischung.

Diese setzt sich aus 26 % Bio-Majoran getrocknet, 20 % Bio-Brennnesselkraut getrocknet, 15 % Bio-Salbeiblätter getrocknet, 15 % Bio-Thymian getrocknet, 6 % Bio-Rosenblütenblätter getrocknet, 6 % Bio-Lavendelblüte getrocknet, 6 % Bio-Kamillenblüte getrocknet, 6 % Bio-Oregano getrocknet zusammen.

Es wird versprochen, dass die Mischung für eine ruhige Atmosphäre in der Herde sorgt, da die Hühner entspannter sind. Das kann ich nur bestätigen! In einem meiner Gehege wohnen gerade sieben Blumenhähne, vier Blaugraue Vogtländer Hähne sowie 4 Hennen. Die Hähne haben sich ständig gezofft, was ja auch ihr gutes Recht ist um die Hackordnung der Gruppe zu klären. Seit ich die Wohlfühlkräuter unter das normale Futter mische, sind die Tiere super entspannt. Stress und kleine Kämpfe gibt es höchstens, wenn sie sich um das Futter streiten. Sicherlich kann man die Wohlfühl-Kräuter auch füttern, wenn Tiere beispielsweise umziehen und eine längere Fahrt vor sich haben.

Ich hoffe, dass ich Ihnen einen guten Einblick zum Thema Futterzusätze geben konnte. Füttern sie Ihren Hühnern noch etwas, was ich nicht aufgezählt habe, Sie jedoch unbedingt empfehlen wollen? Dann ab damit in die Kommentare!

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